Schönes für Zuhause im Herzen der Zürcher Altstadt – Barbara Wick

16.02.2022

Barbara Wick - das Einrichtungsgeschäft ist viel mehr als «nur ein Einrichtungsgeschäft». Die Qualität der Produkte liegt dem Familienunternehmen am Herzen und soll den Kunden nachhaltig Freude bereiten. Nebst der Produktepallette ermöglicht Barbara ausgesuchten Künstlern, ihre Kreationen und Werke in ihrem Ladenlokal mitten in der Altstadt am Neumarkt auszustellen.

Mir ist seit vielen Jahren Barbaras Geschäft aber vor allem ihre Seele, Ihr Humor und die positive Energie ein regelmässiger Begleiter. Es begann mit gestrickten Einzelstücken, Arvenholzprodukten und Kunst, die in meinem Elternhaus ein neues Zuhause gefunden haben. Es kamen über die Jahre die von Hand gestanzten Löffel, die Kerzen in verschiedenen Formen und Farben, mein einzigartiges Himmelbett und noch vieles mehr dazu. Uuund zu guter Letzt: ich durfte damals vor meinem Schulabschluss eine ganze Schnupperwoche bei ihr geniessen. Ihre Passion und Freundlichkeit ist eine Bereicherung und ich freue mich immer, mich mit ihr bei meinen Besuchen auszutauschen, ein Gurkenwasser zu schlürfen, zu lachen und vor allem mit Freude auch ihre neuen Produkte zu bestaunen - selten verlasse ich den Laden ohne einen neuen persönlichen Begleiter für meinen Alltag, mein Zuhause, oder ein liebevolles Geschenk für Freunde oder Familie. Bei einem Besuch konnte ich mit ihr für unser neustes V' Meets and Talks plaudern und etwas über Trends, Wohntrends, Selbstständigkeit an schönster Lage in Zürich und und und erfahren. Habt Spass und taucht ein in die Faszination und Leidenschaft des Einrichtens.

Home is not a place...it's a feeling. Xx Vivienne


Liebe Barbara, ich freue mich riesig haben wir zwei die Gelegenheit für dieses V' Meets and Talks. Du hast 1997 dein Unternehmen gegründet und deine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Möchtest du mir und den Lesern etwas zum Start und Gründung erzählen?

Das war so selbstverständlich, dass ich die Firma gründete. Das tolle Ladenlokal wurde mir schon fast angeboten, musste also nicht gross darum buhlen. Nicht wenige Leute waren der Meinung, ich hätte dem Vermieter viel Geld geboten, um an so ein Lokal an dieser Lage zu kommen. Ich hatte die Möglichkeit, fast die ganze Kollektion von Gunther Lambert zu vertreten, eine damals ganz tolle Marke aus Deutschland, die in den 90ern schwer angesagt war. Die Kunden pilgerten aus der ganzen Schweiz an den Neumarkt für ein Möbelstück oder Accessoire der Marke. Das Angebot war vielseitig, von Rattan-Sofas, weiteren Möbeln, Beleuchtungen, Teppichen bis zu Geschirr, Glas, Deko und mehr. Alles in dem eigenwilligen und schönen unkonventionellen Landhaus Stil. Eigentlich konnte man sich mit der Lambert Collection ein ganzes Haus einrichten, was ab und zu auch geschehen ist.

Einen Betrieb ganz aus eigener Kraft aufzubauen und so blühen zu lassen, erfordert Mut, Kraft und Leidenschaft. Was oder wer gibt dir immer wieder den Antrieb, dieses «Baby» wachsen zu lassen?

Wie oben schon erwähnt, hatte ich das Glück fast exklusiv diesen Hersteller zu vertreten. Natürlich hat mich meine Familie unterstützt, meine Eltern, die dazumal noch gelebt haben, haben regelmässig im Hintergrund mitgeholfen. Mein Mann, der auch selbstständig ist, hat sich viel um unsere beiden Kinder gekümmert. Mut hat es mich keinen gekostet, da ich überzeugt war, dass das funktioniert, was viele Jahre auch so war. Das hat sich leider geändert, als die Firma Lambert altershalber verkauft wurde. Die Auswahl hat sich damals völlig verändert, so dass ich nicht mehr dahinterstehen konnte. Heute arbeite ich mit ca. 80 verschiedenen Lieferanten und Hersteller, was ein rechter Aufwand ist. Freude macht es immer noch. Ich bin seit bald 2 Jahren pensioniert, es käme mir aber nicht in den Sinn aufzuhören. Ich werde mittlerweile unterstützt von meiner Tochter, die das ganze Social Media und den Onlineshop betreut. Und dann ist da natürlich Blerina, meine gute Seele im Laden, die seit über 10 Jahre bei mir arbeitet.

Nach so vielen Jahren dann die aussergewöhnliche Situation der letzten zwei Jahre. Was hat sich verändert in dieser Zeit, vor allem im Verhalten der Kundschaft und der Planung und Produkteauswahl?

Im ersten Lockdown war man ja recht naiv, meinte, nach 2 Monaten renke sich das alles wieder ein. Ich habe es richtig genossen, das Wetter war aussergewöhnlich schön, mein Garten hat noch nie so toll ausgesehen. Während den 8 Wochen Ferien hat mir aber schon die Tagesstruktur gefehlt. Mein Onlineshop ist dann richtig in Fahrt gekommen, so bin ich fast täglich im geschlossenen Laden gestanden und habe Bestellungen eingepackt und zur Post gebracht. Die Kunden sind während der Pandemie vorsichtiger geworden und Home Office Empfehlungen spüren wir, da wir deutlich weniger Laufkundschaft verzeichnen. Man muss besser planen, wenn es um das Einkaufen geht, da viele Messen abgesagt wurden und unsere Lieferanten mit der Beschaffung ihrer Waren Schwierigkeiten haben. Mit eventuellen Lockerungen entspannt sich die Situation hoffentlich wieder.

Euer liebevoll zusammengestelltes Ladenlokal hat eine auserlesene Auswahl an «Tagverschönern» im eigenen Zuhause. Wie stelle ich mir die Suche und den Weg vor, das Sortiment zu erweitern?

Wann Messen wieder ganz normal durchgeführt werden können, steht noch in den Sternen. Wir hoffen, dass wir im März nach Paris reisen dürfen, wo eine grosse, internationale Designmesse stattfindet. Es gibt verschiedene Online-Plattformen für Händler, die einem den Einkauf von neuer Ware ermöglichen. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn man die Produkte vor Ort anschauen und in die Hände nehmen kann. Die Möglichkeit, dass das Gelieferte nicht so berauschend aussieht wie auf den Foto's versteht sich von selbst.

Welche Trends stellst du fest in diesem Jahr? Und gibt's einen persönlichen «Gewinner» deiner neusten Highlights im Laden?

Minimalismus und allgemein der nordische Wohnstil sind immer noch sehr gefragt. Der Fischkrug «Gluckigluck» aus England ist seit mehreren Jahren noch immer ein Renner. Seit neuestem führe ich Produkte der schwedischen Firma Storefactory im Laden, der Kerzenhalter «Lidatorp» kommt auch zur nicht Weihnachtszeit sehr gut bei unseren Kunden an. Unsere Eigenproduktion, die mit Blumen dekorierten Spülmittel sind auch seit Jahren ein Selbstläufer. Bestseller sind aber auch sehr von der Saison abhängig.

Wie wohnst du? Oder was brauchst du unbedingt, um dich wohlzufühlen?

Bei uns zu Hause findet man alles Mögliche, ich mag es Stile zu mixen. Es macht ein Zuhause spannend, wenn nicht alles im gleichen Stil gehalten wird. Zum Beispiel kann ein moderner Tisch wunderbar mit alten Holzstühlen kombiniert werden, oder auch umgekehrt. Viele Leute haben diesen Mut leider nicht, was ich bei Wohnberatungen des Öfteren sehe. Ausserdem runden kleine Accessoires und Dekorationen wie eine schöne Vase einen Raum ab.

Für Einrichtungsmuffel - drei persönliche, hilfreiche Tipps zu einem Wohlfühl-Zuhause?

Nur Mut, manchmal haben kleine Veränderungen schon eine grosse Wirkung auf das eigene Zuhause. Auch eine farbige Wand, die man selbst streichen kann, oder streichen lässt, bringt schon ganz viel Leben in einen Raum. Wenn man nicht jede Woche neue Frischblumen kaufen möchte, kann man sich einen schönen Ast aus dem Garten oder Wald in eine Vase stellen. Es sind meistens Kleinigkeiten die einen Raum, welchen auch immer, verschönern.

Danke liebe Barbara und Team fürs Teilen deiner Geschichte, den Wohnnews und deiner Passion für Schönes mit Herz. Es ist mir immer eine riesen Freude. Pure Sunneschii im Neumarkt z'Züri. Auf ganz bald! ...und friends, go & pass by und fühlt euch inspiriert!