Bonjour Paris

04.10.2021

"It will be like a living object that will move in the wind and reflect the light. With its moving folds, the monument's surface will become sensual. People will want to touch the Arc de Triomphe." - Christo

L'arc de Triomphe - Wrapped - (Paris, 1961-2021)

Der erste Tag im Oktober (mein Lieblingsmonat) und der Monat mit all den schönen Farben und fallenden Blättern, definitiv der Beweis, dass Veränderung was Schönes ist - dass Besseres passiert. Nun stehe ich also genau an diesem Tag am Place Charles de Gaulle und kann es kaum fassen. Der Triumphbogen - Wrapped, unglaublich bewegend und eindrücklich. Es regnet, ist auch nicht wirklich hell und freundlich - aber das ist alles egal. Umwerfend und aus der Ferne wie auch nah betrachtet - Gänsehaut!

Paris - die Stadt in der Christo und Jeanne-Claude 1962 ihr erstes Projekt realisierten.

Der insgesamt 25'000 Quadratmeter silber-blau schimmernde Stoff wurde mit pulverisiertem Aluminium bedampft und erzielt so den von Christo gewünschten schimmernden Effekt. Die grössten Paneele sind acht Meter breit und wiegen eine Tonne. Ein Stahlkonstrukt schützt den Triumphbogen und dient auch als Gewicht und Kabel zur Verankerung der Seile. Am liebsten wäre ich zu jeder Tageszeit nochmals hier, um bei anderer Lichteinwirkung das «Kunstwerk» auf mich wirken zu lassen. Dankbar hier zu sein, an diesen Tagen und live zu sehen und fühlen.

Das pulsierende Paris schenkt mir für die restlichen Stunden unseres Aufenthalts meinen emotionalen Tornado. Ich fühle mich so inspiriert hier und die wunderschönen, historischen Gebäude, die Menschen und natürlich die Mode und der Style, man sagt nicht umsonst PARIS - die Wiege der Haute Couture. Leider war bezüglich meiner «Essenssituation» auf Grund meiner Histaminose die Verpflegung nicht ganz soo einfach und ich war froh, meinen Koffer gefüllt mit histaminarmen Dingen dabei zu haben. Unser «traditioneller» abendlicher Ausflug zum Tour Eiffel, der diese Nacht in rosa gekleidet funkelte ganz im Zeichen für den «Octoberrose» und «timetoendbreastcancer», war ein weiteres Highlight und emotionaler Wirbel. Wie wunderschön und atemberaubend diese Stimmung und Lichter. Gerne erinnere ich mich an meinen allerersten Besuch hier und stelle fest, wie stark und intensiv diese Stadt mich berührt.

Glücklich und gefesselt von dieser Magie nun auf dem Weg zum Hotel; nur eine kurze Nacht soll es werden. Am liebsten wollten wir gar nicht schlafen, denn in kaum 12 Stunden sind wir wieder Zuhause und bis dahin wollen wir jede Minute und jeden Moment auf uns wirken lassen und mitnehmen.

Am kommenden Tag überraschte uns das Wetter und es blieb trocken, gestärkt nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel, direkt neben der Opéra Garnier, stillen wir unseren «Hunger nach Kultur und Sehenswürdigkeiten» mit einem ersten Abstecher zum Louvre und dem bezaubernden Jardin des Tulleries mit Skulpturen, Brunnen und Sitzgelegenheiten. Da lassen wir kurz unsere Seele baumeln, mitten in der Stadt am Wasser mit schwimmenden Enten und einigen Sonnenstrahlen auf unserer Nasenspitze. Ich muss unbedingt bei Gelegenheit im Frühling mal hier sein, die Kirschbäume sollen üppig wie flaumige rosa Wolken blühen und den herrlichen Garten in französischem Stil verzaubern. Die Rue de Rivoli mit den kleinen süssen Geschäften, Bistros und Konfiserien immer ein Besuch wert unweit des Seine-Ufers entfernt. Gefolgt von der Avenue des Champs-Élysées, einen kurzen Abstecher in die Galeries Lafayette, mit all den luxuriösen Verlockungen aber vor allem der atemberaubenden Belle-Époque-Kuppel, möchte ich noch in die Galerie Vivienne. Eine überdachte Ladenpassage aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf neoklassischem Mosaikboden flaniert man an den Läden vorbei.

Mit leckeren Macarons im Gepäck, französischen Zeitschriften und unendlich vielen Eindrücken neigt sich unser 24h Aufenthalt dem Ende zu und wir machen uns auf den Weg Nachhause.

Habt eine tolle Woche und sagt «oui» zu neuen Abenteuern. Xx Vivienne